Lippes Metallindustrie droht ein massiver Tarifkonflikt

 

 

Die lippische IG Metall hat am Montag, in einer Funktionärs- und Vertrauensleutesitzung den Stand der Tarifverhandlungen bewertet.

Unsere Forderung nach einer Erhöhung der Einkommen von 6 %, sowie mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit und der Möglichkeit befristet die Arbeitszeit für veränderte Lebensphasen, wie Kindererziehung oder Pflege von

Familienangehörigen und für die Gesundheit beeinträchtigende Arbeitszeiten wie Schichtarbeit befristet für 24 Monate reduzieren zu können, lehnen die Arbeitgeber als „No Go“ kategorisch ab.

Die Erhöhung der Einkommen um 6 % ist angesichts der hervorragenden Leistung der Beschäftigten und der anhaltend sehr guten Auftrags- und Ertragslage der Betriebe mehr als berechtigt, so der 1. Bevollmächtige Erich Koch, der auch Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall in NRW ist.

Anstatt sich mit unseren Argumenten zu befassen und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, blockieren die Arbeitgeber mit ihrer Verweigerungshaltung jegliche

Verhandlungsmöglichkeit. So verhält man sich nicht und so geht man mit den Anliegen und berechtigten Interessen seiner Mitarbeiter nicht um. Das ist gegenüber unseren Mitgliedern respektlos ergänzt Robert Chwalek von Weidmüller.

Mit ihren Gegenforderungen, die Arbeitszeiten künftig ausschließlich an den betrieblichen Bedürfnissen auszurichten und nur oberhalb der tariflichen Arbeitszeit von 35 Std. in der Woche vereinbaren zu wollen, sowie der Streichung von Zuschlägen für Schicht, Wochenend- und Mehrarbeit belegen die Arbeitgeber, kein Interesse an einer raschen und konfliktarmen Lösung dieser Tarifrunde zu haben, betont Annette Alabas von Phoenix Contact.

Auch ihr Anliegen die gesetzliche Höchstarbeitszeit ausdehnen und die Mindestruhezeiten zwischen den Arbeitszeiten reduzieren zu wollen, belegen die Ignoranz der Arbeitgeber einen Kompromiss in dieser Tarifbewegung erzielen zu wollen.

Ihr Angebot einer Einmalzahlung von 200,- € für das 1. Quartal 2018 und einer Entgelterhöhung von 2 % ab April mit einer gesamt Laufzeit von 15 Monaten, ist für die erbrachten  Leistungen der Beschäftigten ein Schlag in deren Gesicht, so Wilhelm Bruns von Homag Kantentechnik. Dieses Angebot aber dann noch unter den Vorbehalt zu stellen, dass die Arbeitszeitvorstellungen der Arbeitgeber von uns akzeptiert werden, ist eine einzige Provokation gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen, ergänzt Ilona Witt von Isringhausen.

Wie geht es nun weiter? Die Friedenspflicht in der Metall und Elektroindustrie endet am 31.12. diesen Jahres. Wir stehen klar hinter dem Beschluss der Tarifkommission gleich Anfang Januar auch in Lippe zu Warnstreiks aufzurufen.

Sollten die Arbeitgeber dann nicht ihre bisherige Verweigerungshaltung, ihr „No Go“ zu unseren Forderungen aufgeben ihre Provokationen zurücknehmen und  uns in der 3. Verhandlung am 18. Januar kein akzeptables Angebot unterbreiten, ist die

IG Metall bereit zu weiteren Aktionen wie 24 Std. Streiks und darüber hinaus auch in Lippe zu greifen um ein zufriedenstellendes tragfähiges Tarifergebnis für unsere Kolleginnen und Kollegen zu erzielen, so die einhellige Position der lippischen Metaller betont Erich Koch abschließend.