Arbeitgeber schüren den Tarifkonflikt im Vorfeld

Die IG Metall Lippe weist die Forderung der lippischen Metallarbeitgeber nach Mäßigung in der kommenden Tarifrunde entschieden zurück.

Offensichtlich scheinen die Arbeitgeber der lippischen Metall- und Elektroindustrie in der bevorstehenden Tarifrunde die Arbeit und die Leistung unserer Kolleginnen und Kollegen nicht honorieren und die erzielten Erfolge einseitig zu Ihren Gunsten verbuchen zu wollen.

So jedenfalls bewertet der 1. Bevollmächtigte Erich Koch die Pressemitteilung des hiesigen Arbeitgeberverbandes vom 20.09.2017. Die Arbeitgeber reden die hervorragende wirtschaftliche Situation in der Metall- und Elektroindustrie bewusst schlecht und begeben sich damit auf einen gefährlichen Pfad. Mit dieser nicht haltbaren Position wird das Vertrauen der Kunden gefährdet, so Erich Koch weiter.

Die Realität sieht hingegen hervorragend aus. Tatsächlich treibt die lippische Wirtschaft auf ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr 2017 zu. So weist das statistische Landesamt (NRW) für das 1. Halbjahr in den Betrieben des verarbeitenden Gewerbes ab 50 Beschäftigte ein Umsatzplus von 5,1% auf über 3,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr aus. Der Konjunkturklimaindikator der IHK Lippe weist für 2017 den dritthöchsten Stand der letzten 13 Jahre aus. Damit ist der Stand der Weltwirtschafts- und Finanzkrise 2007 deutlich überschritten.

Die Steigerung des Wirtschaftswachstums wird nach einhelliger Auffassung aller Wirtschaftsinstitute auch in 2018 abermals zulegen. Die Produktivität in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie hat um 2,3% zugelegt. Die Lohnstückkosten sind hingegen nur leicht um 0,7% gestiegen, so Erich Koch. In Anbetracht dieser Fakten werden wir bis zum 24.10.2017 unsere Forderungsdebatte führen und diese dann erst erstellen.

Den lippischen Arbeitgebern empfiehlt Koch, nichts bereits im Vorfeld der Tarifrunde Öl ins Feuer zu gießen, sondern in den am 16.11.2017 beginnenden Verhandlungen konstruktiv an einer Entlastung von Beschäftigten in belastenden Arbeitszeiten, wie etwa Schichtarbeitenden, oder einer vorübergehenden Reduzierung der Arbeitszeit für Beschäftigte bei Pflege von Angehörigen oder der Erziehung von Kindern beizutragen.

Diese Betroffenen benötigen für diese Aufgaben eine Unterstützung und Entlastung, zumal dieses auch gesellschaftliche Aufgaben sind. Hinzu kommt die gerechte Teilhabe unserer Kolleginnen und Kollegen an den Erfolgen der Betriebe durch eine angemessene Entgelterhöhung, die derzeit mit einer Forderung um 6% in unseren Gremien debattiert wird.

Anstatt die wirtschaftliche Entwicklung schlecht reden zu wollen, sollten die Arbeitgeber konstruktiv mit uns an diesen Themen arbeiten und verhandeln. Nur so, mit zufriedenen Beschäftigten, ist der wirtschaftliche Erfolg beizubehalten und die Metall- und Elektroindustrie bleibt ein attraktiver Arbeitgeber, so Erich Koch abschließend. 

 

Kontaktperson: IG Metall/ Erich Koch
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